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Virtual Clothing – Das digitale Fashion Statement

youDRESSED Redaktion

Fashion Designer entwickeln digitale Kleidung die man nur virtuell tragen kann – klingt bizarr, aber viele Kunden sind bereit dafür Geld auszugeben.

Stell dir vor du bist Online shoppen und stolperst über eine Statement Jacke. Du überlegst kurz ob sie dir stehen würde und entscheidest dich schließlich sie zu kaufen. Anstatt die Jacke mit der nächsten Lieferung zu erhalten stellst du ein Foto von dir zur Verfügung. Dir wird anschließend dasselbe Foto zurückgeschickt, bloß wurde dir deine neu gekaufte Jacke passgenau auf deinen Körper drauf bearbeitet.

Ja, ganz richtig, du wirst diese Jacke niemals wirklich in den Händen haben, geschweige denn sie anziehen. Aber du kannst sie „virtuell“ tragen und auf Instagram die Likes dafür einheimsen.

 

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Das klingt vielleicht nach Fantasy oder einer Folge der Netflix Serie Black Mirror, aber die Norwegische Firma Carlings macht das ganze zur Realität.

Gibt es eine Zukunft für Virtual Luxury Fashion?

Man glaubt es vielleicht nicht aber dieser Trend gewinnt immer mehr an Popularität – und wenn man es in seine Einzelteile runterbricht, ist das heutzutage aus drei Gründen gar nicht so überraschend und abwegig:

Erstens: Diese Designer Klamotten würden in der „echten Welt“ tausende Euro kosten und aufgrund ihres einzigartigen Designs vermutlich nur einmal auf Social Media getragen werden.

Brand Managerin Kicki Perrson von Carlings Sweden fügt hinzu, dass die Reaktion auf Carlings erste Virtuelle Kollektion vom November 2019 überraschend positiv ausgefallen sei.

„Durch den Verkauf der digitalen Kollektion zu einem Preis von 15 Pfund pro Stück haben wir die Wirtschaft der Modebranche sozusagen demokratisiert und gleichzeitig eine neue Art des Styling geschaffen, die keinen negativen ökologischen Fußabdruck hinterlässt.

 

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Zweitens: Kunden sind bereit Geld für digitale Inhalte Auszugeben. Das beweist uns vor allem die Mobile Gaming Industrie. Im „Kim Kardashian: Hollywood“ Game können zum Beispiel Spieler mit echtem Geld Klamotten von Karl Lagerfeld, Cavalli und Balmain für ihre Charaktere Kaufen. 240 Millionen US-Dollar hat das Mobile Game in den letzten sechs Jahren eingefahren. Warum sollten Menschen also nicht echtes Geld für ihre eigenen virtuellen Klamotten ausgeben?

Drittens: Virtuelle optische Aufbesserungen sind spätestens seitdem es Instagram-Filter gibt keine Neuheit mehr. Ob es nur eine Sättigung der Farben und Kontraste ist oder ob ein AR-Filter uns Make-Up, Sommersprossen oder Kleidungsstücke aufsetzt – Bildmanipulation ist schon lange kein No-Go mehr. Im Gegenteil, es ist alltäglicher Bestandteil unserer Stories und unserer Timelines.

The Future of Fashion: Ein Ausblick

„Die Leute glauben das ist kein echtes Ding, aber die Verkaufszahlen sind unvorstellbar,“ sagt Matthew Drinkwater, Direktor der Fashion Innovation Agency am London College of Fashion. Drinkwater glaubt dennoch, dass wir noch mindestens fünf bis zehn Jahre davon entfernt sind, dass digitale Kleidung zu unserem Alltag gehört. Kerry Murphy, Gründer des „digitalen Fashion Houses“ The Fabricant sei nach eigenen Angaben bereits im Gespräch mit einigen Luxus Brands die über die Einführung von rein digitalen Produkt-Linien nachdenken.

Carlings plant bereits seine zweite Kollektion für den Sommer 2020

 

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Klingt erstmals nach einer soliden nachhaltigen Lösung gegen fast Fashion. Wenn ein großer Teil von Fashion doch daraus besteht Stoffe anzuziehen und anzufassen, fragt man sich schon, ob man überhaupt eine emotionale Verbindung zu dieser Kleidung aufbauen kann die gar nicht existiert? Vielleicht werden wir wie Drinkwater glaubt eine vollkommen andere Beziehung zu diesen Klamotten aufbauen.

Quelle Titelbild: iStock / jacoblund

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