Hobbiton Movie Set in Neuseeland: Eine Reise in die Welt der Hobbits

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Das Tor zu einer anderen Welt befindet sich in einem Weidezaun, mitten auf einer grünen Wiese auf Neuseelands Nordinsel. Dahinter folgt eine lange, für den Ort ungewöhnlich breite und gut ausgebaute Straße. Ihr Ziel ist ein Busparkplatz und ein Schild mit der Aufschrift: Hobbiton Movie Set. Willkommen im Auenland!

Es sind vor allem sechs Filme, die den Boom des Tourismus in Neuseeland der letzten 20 Jahre maßgeblich ausgelöst haben, nämlich die Herr-der-Ringe und Der-kleine-Hobbit-Trilogien von Regisseur und Produzent Peter Jackson. Er war es, der in seiner neuseeländischen Heimat die Landschaften gesehen hat, die J.R.R. Tolkien in seinen Büchern beschreibt. Und wer mit den Texten vertraut ist, kann das nur zu gut verstehen, meint man doch hinter jedem grünen Hügel, in jedem verwunschenen Regenwald und unter jedem verwitterten Stein Hobbits, Elben oder Zwerge zu sehen.

Die meisten der Filmsets sind heute komplett verschwunden, viele der großen Städte aus den Filmen existieren ohnehin nur als Computersimulationen oder wurden in den Filmstudios von Neuseelands (Film)Hauptstadt Wellington aufgebaut. Einen Ort allerdings gibt es bis heute und er ist das ultimative Traumziel für alle Nerds und Fans von Mittelerde. Die Rede ist von der Heimat der Hobbits, dem Auenland.

Von einer Schafsweide zur Filmkulisse

Im Jahr 1998 entdeckte Peter Jackson bei einem Helikopterflug das Gelände auf dem Land der Familie Alexander, alteingesessenen Farmern im Norden der neuseeländischen Nordinsel. Sofort erkannte er darin die perfekte Umgebung für Hobbingen, Beutelsend und Co. Mithilfe der neuseeländischen Armee begannen kurze Zeit später die Arbeiten, um Schafsweiden, Sumpfgebiete und unberührte Hügel in ein Filmset mit angeschlossener Infrastruktur für über 400 Schauspieler, Crewmitglieder und weitere Mitarbeitende zu verwandeln. Unter anderem mussten eine 1,5 Kilometer lange Straße, Wasserversorgung sowie Unterkünfte gebaut werden.

Herzstück des 5,5 Hektar großen Areals bilden die die insgesamt 44 Hobbithölen. Die Szenenbildner haben dabei ganze Arbeit geleistet und es mit viel Liebe zum Detail geschafft, eine andere Welt mitten im nirgendwo aufzubauen, die dabei so wirkt, als wäre sie seit hunderten Jahren belebt. Jeder Zaun, jede Tür, jeder Stein wirkt alt – und ist in mühevoller Handarbeit entstanden. Nur ein Beispiel: Die mächtige Eiche auf Beutelsend, der Heimat von Bilbo und Frodo Beutlin, ist zwar echt, sie wurde aus dem 15 Kilometer entfernten Matamata hierher verlegt, ihre Blätter sind allerdings aus Plastik, jedes einzelne davon von Hand bemalt! Innenaufnahmen aus den Höhlen entstanden dabei in den Studios in Wellington.

Kulisse seit 2011 für Fans zugänglich

Nach dem Ende der Dreharbeiten für die Herr-der-Ringe-Trilogie verfielen viele der Kulissen, einiges wurde abgebaut, die Reste zogen bereits in den frühen 2000ern Fans der Filme an. Erst 2011, nach dem Ende der Hobbit-Dreharbeiten, wurde die Entscheidung getroffen, das Filmset als Hobbiton Movie Set dauerhaft und offiziell zugänglich zu machen. Heute findet sich vor Ort eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur mit Besucherzentrum, Souvenirshop und Café. Täglich sorgen die Beschäftigten dafür, die Kulissen in ihrem originalen Zustand zu erhalten und ihren Charme zu bewahren: Aus den Schornsteinen kommt echter Rauch, Gärtner kümmern sich um die kleinen Hobbit-Vorgärten und alles wirkt, als würden die kleinen Wesen jeden Moment in ihre Höhlen zurückkehren.

Tickets für diese kleine, heile Welt kosten 89 NZD, etwa 50 Euro. Unser Tipp: früh buchen! In der Hauptreisezeit, den neuseeländischen Sommermonaten Dezember bis Februar, sind die Karten sehr begehrt. Im Preis inbegriffen ist übrigens ein Getränk im Grünen Drachen, dem beliebtesten Wirtshaus im ganzen Auenland und bislang das einzige Gebäude, welches auch im inneren komplett ausgebaut ist. Wem eine einfache Tour nicht genügt, der kann sich zusätzlich für das berühmte „zweite Frühstück“ anmelden und den Ausflug ins Auenland auch kulinarisch genießen.

Quelle Titelbild: Unsplash / Mostenire  

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