sturbock im Talk: ein Ratgeber zum Thema Nachhaltigkeit

youDRESSED Editor

Der Entschluss steht fest: das eigene Leben wird jetzt nachhaltiger. Doch wo fängt man bei diesem neuen Lebensabschnitt an? Die zwei Mädels Leonie und Enea von sturbock stellen hier Tipps und kleine Helfer für das Eco-Leben vor.

Wie kann ich Nachhaltigkeit in verschiedenen Lebenssituationen im Alltag integrieren? sturbock hat in diesem Ratgeber nützliche Tipps und hilfreiche Ansatzpunkte gegeben. Mit diesem Beitrag hoffen wir, dass deine nächsten Schritte zum nachhaltigem Leben erfolgreich werden!

youDressed: Wieso sollte man, eurer Meinung nach, nachhaltiger leben?

sturbock: Dafür gibt es viele Gründe, aber einer davon ist definitiv der globale „Earth Overshoot Day“, der dieses Jahr am 28.07.2022 stattgefunden hat. Seit diesem Tag haben wir alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde in einem Jahr produzieren kann und leben praktisch „auf Pump“. Der deutsche Earth Overshoot Day war sogar schon am 04.Mai – das muss nicht sein.

youDressed: Wie kam es dazu, dass ihr einen eignen Onlineshop mit Bezug auf Nachhaltigkeit führt?

Vor allem aus dem eigenen Bedürfnis heraus. Wir legen schon lange großen Wert auf Nachhaltigkeit und bewussten Konsum und oftmals war die Recherche nach nachhaltigen und doch ästhetischen Alternativen einfach ermüdend. Nur weil man versucht, nachhaltiger zu leben, will man trotzdem auch schöne Mode & Schmuck tragen, coole Interior-Produkte haben und eine gute Hautpflege finden. Und das war ganz schön schwierig und hat keinen Spaß gemacht. So kam die Idee zu einer kuratierten Auswahl an nachhaltigen und schönen Produkten aus den verschiedensten Bereichen auf sturbock.me.

youDressed: Ist es teuer nachhaltig zu leben?

sturbock: Nicht unbedingt, denn nachhaltig zu leben bedeutet auch, langfristig zu denken und lieber ein qualitativ hochwertiges Produkt zu kaufen, als zu einer günstigeren Alternative zu greifen. Natürlich gibt es nachhaltige Produkte, die teurer als konventionelle Massenware sind; dafür hat man aber Qualität und Langlebigkeit.

 

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Außerdem gehört zum nachhaltigen Leben auch, weniger zu konsumieren. Man kann sich viele Geräte oder Klamotten leihen oder nach gebrauchten Alternativen suchen. Leonie hat beispielsweise eine komplett plastikfreie und minimalistische Kücheneinrichtung. Sie hat von allem nur genau das, was es braucht und hierbei auf natürliche Materialen gesetzt. So musste sie in zwei Jahren noch kein Produkt austauschen.

youDressed: Auf was achtet ihr bei Mode und gibt es Marken, die ihr empfehlen würdet – z.B. in Bezug auf Fashion oder alltägliche Dinge?

 

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sturbock: Auch hier lauten unsere Stichworte: Langlebigkeit & Zeitlosigkeit – denn je länger ein Teil getragen wird, desto nachhaltiger ist es. Wir setzen auf natürliche Materialen (im Sommer sind vor allem Leinen unser Favorit), sowie auf eine gute Qualität und Verarbeitung. So können die Teile oft gewaschen und getragen werden.

Es lohnt sich, in Klassiker wie Trenchcoats, Strickjacken, gute Jeans und auch Blusen zu investieren. Denn diese sind super zeitlos und lassen sich immer wieder neu kombinieren. Auch hier gilt: Wir kaufen deutlich weniger – geben dafür aber ggf. etwas mehr für ein fair produziertes und nachhaltiges Stück aus.

Und natürlich: Second Hand! Man muss der Typ dafür sein und es gehört auch etwas Glück dazu, aber Enea liebt es, in Second Hand oder Vintage (Online-) Shops zu stöbern.

Die Liste unserer Favoriten ist wirklich lang – am besten ihr schaut bei sturbock.me vorbei, dort findet ihr wirklich all unsere Lieblings-Brands aus den verschiedensten Bereichen. Aber ein paar können wir natürlich schon nennen:

Fashion: WOTE & Lanius

Interior: studio cradle, Studio Lima, Studio Sicily

Stoffe: Vieböck macht die zeitlosesten und schönsten Produkte aus Leinen (Bettwäsche, Servietten, Spültücher etc.), PRINZ Berlin

Küche: Studio Sicily + chic.mic für To- Go Produkte & FLSK (die besten Thermo-Flaschen ever)

Beauty: NKM, junglück, Mari&Anne, Sagitta (bestes Deo!)

Schmuck: Dear Darling Berlin & stilnest & Fejn

Food: Dr. Höhls (leckerer Essig und Sekt), Laori für alkohlfreie Alternativen, Pfeffersack & Söhne

youDressed: Habt ihr Empfehlungen, wie man am besten mit einem nachhaltigen Lebensstil startet?

sturbock: Einfach anfangen, denn jeder Schritt zählt. Überlegt bei eurem nächsten Kauf einfach mal, ob ihr den Artikel jetzt wirklich braucht oder ob es vielleicht nur ein Trend ist oder ihr euch das Produkt vielleicht bei jemandem ausleihen könnt. Wenn ihr Mode kauft, schaut auf den kleinen vernähten Zettel nach den Materialien. Bio-Baumwolle ist zum Beispiel besonders robust, langlebig und verbraucht nur einen Bruchteil an Wasser als konventionell angebaute Baumwolle.

youDressed: Wo kann man sich, eurer Meinung nach, Inspiration suchen?

sturbock: Natürlich bei uns auf Social Media (Pinterest/ Instagram) und auf unserer Website! Neben ganz vielen nachhaltigen Produkten, inspirieren wir ganzheitlich zum Thema Nachhaltigkeit, Ästhetik und bewussten Konsum. Dabei ist es uns wichtig, niemanden zu belehren oder gar mit dem Finger auf jemanden zu zu zeigen, sondern einfach unseren „way of life“ zu teilen und dabei den ein oder anderen Denkanstoß zu geben.

Ansonsten lieben wir die Accounts von @paulaschulze / @doandlive oder auch Websiten wie Staiy. Offline gibt es mittlerweile überall tolle Concept Stores – einfach mal die Augen offen halten.

 

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youDressed: Gibt es bestimmte Medien/Bücher, die einen klaren Mehrwert in Sachen Nachhaltigkeit bieten?

sturbock: Oh ja, da gibt es viele! Wir sind große Fans von Büchern zum Thema „No-Waste“, „Plastikfrei Leben“, Rezeptbücher zum Thema „Regionalität“, „Einmachen“ oder auch „Saisonal Kochen“. Außerdem gibt es super viele spannende DIY-Büchern, in denen man nicht nur lernt, was zum Beispiel in einem Deo oder einem Abflussreiniger alles drin ist, sondern auch, wie man viele Alltagsprodukte einfach selber machen kann – und das, ohne dabei die Umwelt zu verschmutzen! Wer nicht gleich Bücher kaufen möchte, findet auch auf Pinterest viele Tipps und DIYs.

Ansonsten versuchen wir das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich zu betrachten und informieren und auch viel über Artikel, Studien oder Dokumentationen. Hierbei ist wichtig: Quellen checken und Effekthascherei vermeiden.

 

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youDressed: Euer Interesse und Engagement an der Thematik ist toll! Es gibt doch bestimmt Nachhaltigkeits-Idole, die ihr bewundert?!

sturbock: Idole nicht direkt. Leonies Affinität zur Nachhaltigkeit wurde stark durch ihre Mum geprägt, die schon immer hauptsächlich vegetarisch gelebt und auf regionale Produkte geachtet hat.

Wir sind beide nicht perfekt & das werden wir auch nie sein, aber wir lieben den Gedanken, jeden Tag ein bisschen nachhaltiger zu werden und jeden Tag neue Leute mit Kleinigkeiten zu inspirieren. Denn vielleicht braucht es gar keine großen „Idole“, sondern einfach viel mehr Leute wie du und ich, die sich gegenseitig inspirieren. So verschenken wir an unsere Freunde zum Beispiel super gern nachhaltige Produkte, die uns schon überzeugt haben.

youDressed: Abschließend, um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Was sind, eurer Meinung nach, die einfachsten, effektivsten und unkompliziertesten Tipps für Nachhaltigkeit im Alltag?

sturbock:

  • Bringt eure eigenen Tüten zum Einkaufen mit (Baumwoll-Säcke für Obst und Gemüse, eine Jutetasche für den Bäcker & einen Korb für den gesamten Einkauf)
  • Kauft regional & saisonal ein. Stattet doch mal einem Bauernladen bei euch in der Nähe einen Besuch ab und kauft – wenn möglich – Bio-Obst & Gemüse.
  • Überlegt beim nächsten Spontankauf, ob ihr das Produkt wirklich braucht oder ob ihr es euch vielleicht auch leihen / Secondhand shoppen könnt
  • Reduziert den Konsum von Fleisch und Fisch
  • Nutzt Apps/Angebote wie „to good to go” (Lebensmittel retten, die in eurer Umgebung sonst weggeworfen werden), Obst und Gemüse Retterboxen wie „etepetete“ (Bio-Obst und Gemüse, das es aufgrund von kleinen Makeln nicht in den Supermarkt geschafft hat) und Verkaufsplattformen wie „Vinted“ (Klamotten ein neues Leben schenken)
  • Nutzt mehr Mehrwegprodukte
  • Stellt ein Alltagsprodukt einfach selbst her (besonders einfach sind Reinigungsmittel oder Körperpflegeprodukte wie Deo und Lippenbalsam). Wenn man einmal weiß, wie einfach man Produkte selber machen kann, will man sie gar nicht mehr kaufen

Quelle Titelbild: sturbock

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